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Kragenformen erklärt: Der perfekte Hemdkragen für jeden Look

vor 2 Tagen

7 Min. Lesezeit

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Was ist ein Kragen?

Der Kragen entstand im 13. Jahrhundert als Stoffband, das den Halsbereich eines Kleidungsstückes (Jacke, Hemd) umschließt bzw. schmückt. Heute meint man damit den Kragen eines Hemdes.


Die Funktionalität von Hemdkragen

Hemdkragen sind nicht nur ein stilvolles Element, sondern erfüllen auch mehrere praktische Funktionen:


  • Stil: Die Wahl der Kragenform beeinflusst den Gesamteindruck des Outfits – von elegant bis lässig.

  • Struktur: Er gibt dem Hemd Form und sorgt für einen gepflegten Look.

  • Gesichtsrahmung: Der Kragen betont die Gesichtszüge und kann Proportionen ausgleichen.

  • Schutz: Ein hoher Kragen kann den Hals vor Wind und Kälte schützen.


Jede Kragenform bringt ihre eigenen Vorteile mit sich. Doch welche passt am besten zu dir?



Welche Kragenformen bzw. Kragenarten gibt es bei Hemden?

Wenn man danach sucht, findet man oft viele verschiedene Kragenformen, die aber einen einzigen meinen. Hiermit räume ich nun auf und erkläre ganz genau, welcher Kragen eigentlich gemeint ist und vor allem:




Es gibt im Prinzip zwei verschiedene Arten von Kragen:



Nice 2 know:

  • Der Kragen muss immer auf der Brust aufliegen. Das ist wichtig zu wissen, wenn man Krawatte trägt. Also auch, wenn man sich z.B. zur Seite dreht, darf der Kragen sich nicht abheben. Deshalb: (Lieblings-)Krawatte immer zur Anprobe mitnehmen, um das Hemd an der Krawatte anzupassen.


  • Der Rand des Hemdkragens sollte vom Revers der Jacke bedeckt sein. Wenn nicht, ist es nicht der richtige Kragen. Der Cutaway Kragen bietet sich durch seine Breite da gut an.


  • Die richtige Kragenform sollte immer über die Wahl der Krawatte (Knotenform, Breite) abgestimmt werden.




Wie wählt man den richtigen Kragen aus?

  • Der Anlass entscheidet, welcher Kragen getragen wird

  • Die Gesichtsform ist wichtig, denn ein Kragen kann die Gesichtsform optisch beeinflussen. So verkürzt z.B. ein breiter Kragen den Hals und umgekehrt

  • Das Kleidungsstück muss zum Rest des Outfits angemessen passen




Reinigung der Kragen

Oft verfärben sich helle Hemden am Kragen besonders schnell, der sogenannte Kragenspeck hinterlässt seine Spuren. Dies ist eine Mischung aus Schweiß und Fett. Durch die ständige Reibung am Hals, nimmt der Kragen diese Stoffe auf. Aber auch Parfüm kann seine Spuren hinterlassen.

Selbst bei regelmäßiger Reinigung der Hemden, werden diese Flecken oftmals nicht vollständig entfernt. Um dem nachzuhelfen folgende Tipps:


Gallseife:

Gallseife lässt sich einfach anwenden und ist stark gegen Fett (und auch Proteine), da sie Fettmoleküle zersetzt und somit das Auswaschen erleichtert. Das Wichtigste: Gallseife greift dabei die Fasern nicht an.

Anwendung:

Den Kragen leicht befeuchten und Seife auf die verunreinigten Stellen auftragen, einwirken lassen und wieder ausspülen, bzw. mit der Maschine waschen.


Alternativ dazu, wenn man keine Gallseife besitzt, kann man die Flecken auch mit Essig und Natron (dafür eine Paste herstellen & vorsichtig einreiben, einwirken lassen & auswaschen), Chlorreiniger und Bleiche (nur bei ganz weißen Hemden zu empfehlen, sonst gibt es Flecken, die nie wieder raus gehen & bitte Anleitung beachten!) oder mit Waschpaste (gibt es in jeder Drogerie) entfernen.




Umlegekragen (turndown collar)

Allgemeines:

  • spitz: Kragenfügel liegen nah beieinander: 45-90 Grad

  • gespreizt: Kragenflügel liegen weit auseinander: bis zu 180 Grad

  • es gilt: je größer, voluminöser und gespreizter der Kragen, desto größer darf der Knoten der Krawatte sein & umgekehrt.

  • sind am Förmlichsten und am Unauffälligsten

  • der "geschlossenste" Kragen ist der "Narrow-Kragen"



Breite (hohe) Umlegekragen:

damit meine ich die Höhe des Kragens als solches.


Vorteile:

  1. breite Kragen bedecken mehr vom Hals

    1. somit sind breitere bzw. dickere Krawatten / Querbinder tragbar

  2. wirkt angezogener

  3. Optisch verkürzt ein breiterer Kragen einen langen Hals




Gespreizte Kragenformen:

Auch "cutaway collar" (internationaler Name) oder "spread collar".

Der Name kommt daher, weil die Kragenspitzen wie "weggeschnitten" aussehen.

Diese Art der Kragenformen sind weit nach hinten gezogen & gibt den Krawattenknoten frei (praktisch auch für Querbinder!), damit dieser gut zur Geltung kommt.

Spreadkragen sind ideal für lange Gesichtsformen.


Beispiele:


Kentkragen

Kentkragen
Kentkragen








Klassiker & Alleskönner unter den Kragen. Praktisch: Man kann nichts falsch machen! Wirkt immer eleganter als der klassische Umlegekragen. Der Kragen ist nur mäßig gespreizt & breit (hoch). Geeignet für Männer mit kurzem Hals, rundes Gesicht aber auch großen Hals & schmales Gesicht. Praktisch für Jedermann.

Findet Anwendung bei Business-, Casual- und eleganten Smokinghemden - passt also zu jedem Outfit.

Mit und ohne Querbinder / Krawatte tragbar.


Es gibt noch weitere "modernere" Kent-Varianten:

  • New-Kent-Kragen (Kombi aus Haifisch und spitzen Kent-Kragenschenkeln)

  • Urban-Kent-Kragen (der kleine Bruder des Kent-Kragens)

  • Narrow-Kragen (nahezu geschlossener Kragen)

    • sehr kurze Variante: Vintage Kragen oder small point collar


Beste Option für Business-Hemden. Sehr anpassungsfähig.

  • Formelle Anlässe

  • Black Tie (Smoking)

  • Büro

  • Geschäftstreffen

  • Hochzeit

  • Freizeit



Eton Kragen

Etonkragen
Etonkragen








(auch Ainsley-Kragen oder Spread collar genannt) noch weiter gespreizt als ein Kentkragen, aber nicht so weit wie der Haifischkragen. Praktisch die goldene Mitte.


Weitere Varianten:

  • English Spread Hat einen ca. 90 Grad Kragenflügelwinkel.



Haifischkragen

Haifischkragen
Haifischkragen








Hat sehr weit entfernt liegende Hemdspitzen. Ist der klassische Italienische Kragen (oder auch English Cutaway). Weniger breit als Cutaway Kragen. Durch den Platz ist er ideal für große Krawattenknoten. Es gibt gespreiztere und schmalere Haifischkragen.

  • moderne Variante des Kentkragens

  • informeller als Kentkragen

  • Krawatte nicht zu schmal binden, der Raum möchte gefüllt werden (z.B. Windsor-Knoten)

  • Formelle Anlässe

  • Freizeit



Cutawaykragen:

Cutawaykragen
Cutawaykragen








(auch französischer Kragen - in Frankreich "italischer Kragen" & in Italien "Scappino" genannt)

Kragenspitzen sind weit voneinander entfernt (Kragenflügel sind bis zu 180 Grad auseinander) und es sieht somit aus, als hätte man die Kragenspitzen abgeschnitten (deshalb auch Cutaway) & der Kragen ist insgesamt etwas breiter (höher).


Verleiht Stil & bietet Platz für Krawatte (am Besten mit Krawatte), da breite Kragenspitzen Krawatte hervorhebt.

  • Arbeit

  • elegante & formelle Veranstaltungen

  • Geschäftstreffen

  • sehr elegant



Button-Down Kragen

Button-Down Kragen
Button-Down Kragen








gilt als der Sportliche. Ähnelt einem geradem Kragen, hat jedoch kleine Knöpfe an der Kragenspitze und keine Kragenstäbchen. Lässig, jedoch formell, vielseitig, stilvoll für jede Gelegenheit. Krawatten bleiben an Ort und Stelle. Trägt man üblicherweise nicht zum Anzug oder zum zweireihigen Sakko. (wird in den USA mit Krawatte getragen, in Europa eher unüblich)

Zum modischen oder sportlichen Sakko tragbar.

Mit und ohne Krawatte / Querbinder tragbar (generell aber ohne).


Nice 2 Know: Wer "soft roll collar" trägt, verzichtet besser auf Manschettenknöpfe, da diese Hemden mit Knopfmanschetten ausgestattet sind (statt der doppelten Manschette - auch Klappmanschette genannt)

  • Arbeit

  • gesellschaftliche Veranstaltung

  • Alltag / Casual

  • sportlich



verdeckter Button-Down Kragen

verdeckter Button-Down Kragen
verdeckter Button-Down Kragen










(Hidden-Button-Down Kragen) siehe Button-Down Kragen, hat lediglich verdeckte Knöpfe.



Tabkragen (tab collar)

Tabkragen
Tabkragen









(auch snap tab collar) ist eine amerikanische Kragenform (FUN-Fact: angeblich wurde er zuerst vom Prince of Wales, dem späteren Edward VIII, bei einer USA-Reise getragen & die Amerikaner waren begeistert und trugen ab diesem Zeitpunkt diesen Kragen).


Enge Spreizung, keine Kragenstäbchen, wird dafür von einem kleinen Steg (unter der Krawatte) zusammengehalten. Dieser hebt den Krawattenknoten leicht an.

Nur mit Krawatte / Querbinder tragbar.


Alternativ dazu:

Pin collar / Piccadilly collar


Piccadilly collar
Piccadilly collar








(Auch Eyelet collar) Die Kragenenden werden von Nadeln (spezielle Kragennadeln) zusammengehalten.

Kann sehr elegant aussehen, in Europa aber eher zu übertrieben.


Vorteile:

  • Hält Krawatte an Ort und Stelle, hebt sie etwas an

  • Elegant

  • schmeichelhaft

  • formell


Nachteile:

  • kann ablenken

  • kann nur mit relativ eng zusammenstehenden Kragenspitzen getragen werden

  • nicht flexibel

  • nicht ohne Krawatte tragen



Kontrastkragen

Der Kragen steht im starken Kontrast zum Hemd. Oft im Zusammenhang mit einem Doppelkragen.

Kontrastkragen
Kontrastkragen










Der Kontrastkragen wird meist auch Winchesterkragen genannt und ist i.d.R. ein weißer Kragen, der zu einem Farbigen (uni, kariert, gestreift) Hemd getragen wird. Die Manschetten sind i.d.R. ebenso weiß.

FUN-Fact: Bis heute haben nur weiße Hemden eine gewisse seriösität. Gestreifte Hemden kamen erst im 19. Jahrhundert in Mode & sie legen nahe, dass Verunreinigungen durch das Muster kaschiert werden sollten. Der Kompromiss war: bunte Hemden mit weißem Kragen & weißen Manschetten.

Winchesterkragen
Winchesterkragen














Spitze Kragenformen:


Bristol-Kragen / Spitzkragen

Bristol-Kragen
Bristol-Kragen








Der Bristol-Kragen ist weiter nach unten gezogen, sehr eng und hat verlängerte Kragenspitzen bzw. die Flügel sind sehr lang und zeigen nach unten (1-2cm länger als normal).

Für Krawatten aus festerem Stoff geeignet, denn durch die Machart bleiben die Kragenspitzen unten. Krawattenknoten nicht zu kurz machen, für optimale Wirkung.

Der Bristolkragen verleiht kleinen Personen mehr Größe und lässt große Personen noch gestreckter wirken. Kaschiert ein Doppelkinn, da der lange Kragen den Blick davon ablenkt.





Stehkragen

Stehkragen
Stehkragen








Ist die älteste bekannte Kragenform. Der Kragen steht, wie das Wort schon sagt, am Hals aufrecht.

Der Stehkragen als solches wird aber auch als Kragen verstanden, der einfach keine Flügel hat: Siehe Bandkragen.


Wichtig: ein Stehkragen ist KEIN Bandkragen, denn ein Stehkragen hat in der Mitte eine Lücke. KEIN Knopf, der Kragen ist also nicht geschlossen! Er steht von ganz alleine, ohne das er z.B. durch einen Knopf gehalten werden muss.

  • ein schmaler/kurzer Kragen verlängert einen Hals optisch

  • Ohne Querbinder / Krawatte tragen

  • schlank, minimalistisch, unkonventionell, sportlich

  • Freizeit



Bandkragen

Bandkragen
Bandkragen








Der Bandkragen wird oft auch als Grandad-, Guru-, Bao-,Mandarin-, Offiziers-, Großvater-, London-, oder Stehkragen (fälschlicher Weise) bezeichnet. Er hat kein umklappbares Revers.


Wichtig: Diese Kragenform ist im Gegensatz zum Stehkragen durch einen kleinen Knopf GESCHLOSSEN.



Kläppchenkragen (Wing collar/wing tip)

Kläppchenkragen
Kläppchenkragen








gehört zur Familie der Stehkragen. Wird auch Diplomaten-, Flügel-, oder Smokingkragen genannt und wird prinzipiell, nur noch zum Smoking und Frack getragen.

Die Kläppchen sind abgerundet oder spitz. Hat eine breite bzw. hohe Kragenform.

Wird mit einem Querbinder oder einer Krawatte (schmal gebunden) getragen bzw. im Falle eines Cutaways mit einem Krawattenschal/Plastron.

  • Smoking

  • Frack

  • Cutaway (Cut)



Vatermörderkragen

Den Vatermörderkragen gibt es heute praktisch nicht mehr. Er ist sehr breit (hoch) geschnitten, die Spitzen der Kragen stehen nach oben, wobei sie bis über das Kinn reichen. Das ist sehr unbequem.


FUN-Fact: Sherklock Holmes trägt den Kragen hochgeschlagen oder hin und wieder auch (mutige) Poloshort-Träger.





Besondere Kragen:


Rundkragen

Rundkragen
Rundkragen








Auch Club-, Peter-Pan-, oder Bubi-Kragen genannt, hat abgerundete Kragenecken, liegt flach auf und ist mit oder ohne Krawatte bzw. schmalem Krawattenknoten tragbar. Diese Kragenform setzt sich häufig farblich vom Hemd ab.

Mit und ohne Krawatte / Querbinder tragbar.

  • formelle Anlässe

  • ungezwungene Anlässe



Doppelkragen

Doppelkragen
Doppelkragen









Dieser Hemdkragen besteht aus zwei Stofflagen bzw. doppelten Kragen, in lebhaften, kontrastreichen Farben. Oft im Button-Down-Kragen-Look.

Elegant, dennoch lässig.



Französischer Kragen

kurze Kragenflügel, weit gespreizt, relativ kurze Kragenhöhe.


Zeitlos, klassisch, immer aktuell, minimalistisch, dennoch vielseitig für alle Krawatten & Querbinder.


Kubanische Kragen

(auch als Camp-Kragen bekannt & von den Guayaberea-Hemden inspiriert) ist wohl der lässigste aller Kragen. Oft mit Kurzärmeln versehen, wird er offen getragen, weshalb meist der oberste Knopf fehlt.





Was ist ein...


Reverskragen?

Ein Reverskragen ist die nach außen geschlagene obere Vorderkante von Blusen, Sakkos & Blazern. Wirkt sportlich, legére & werden offen getragen. Aber im Prinzip haben alle Hemdkragen einen Reverskragen, da die innere Seite nach außen umgeschlagen wird.


Alternative:

Schalkragen

runde Kragenform, die wie ein Schal um den Hals verläuft, kreuzen sich vorne am Verschluss, i.d.R. auf Brusthöhe.


Schalkragen
Schalkragen











Umkehrkragen?

stammt aus Indien und wurde in den 2000er Jahren aufgegriffen. Es ist tatsächlich ein umgekehrter Kragen, der praktisch nach innen zum Hals zeigt und damit nahezu unsichtbar ist.


Umkehrkragen
Umkehrkragen










Sonstige Kragen:

  • Pyjamakragen

  • Schillerkragen




Bildquellen:

Kragen: (Titelbild & Blog)

Kontrastkragen:

Winchesterkragen:

Schalkragen:

Bristol-Kragen

Piccadilly collar

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